Der in Berlin lebende Künstler Tobias Zielony (*1973) zählt zu den meistdiskutierten deutschen Fotografen seiner Generation. Mit den Motiven seiner Fotografien sowie seiner Videos schafft er Momentaufnahmen unserer Gesellschaft. Ihn interessiert „diese völlig beiläufige Form des Sozialen“. Es sind gleichsam Porträts urbaner Lebensräume und deren Subkultur. Im Werk von Tobias Zielony ist eine künstlerische Haltung wiederzufinden, die die Tradition einer sachlichen, sozialen und politischen Praxis erkennen lässt.
Die Einzelausstellung in der Ursula Blickle Stiftung wird erstmals einen Fokus auf die Filme und Fotoanimationen legen, die in Zielonys Werk eine zunehmend wichtige Rolle spielen. In einer Gegenüberstellung wird das Bewegtbild seiner Videoarbeiten mit dem fotografischen Einzelbild zu sehen sein.
Zielonys Fotografie operierte stets in kritischem Bewusstsein über die Grenzen dokumentarischer Objektivität und stand daher Bildsprachen des Kinofilms nah. Die Ausstellung soll erstmals einen Blick auf diesen Aspekt seiner Arbeit werfen. In diesem Kontext werden auch neue großformatige Fotografien aus Rom und eine neue Diainstallation mit bislang unveröffentlichten S/W-Fotografien aus dem Projekt Big Sexyland (2006) von Tobias Zielony zu sehen sein. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Spector-Verlag, Leipzig.