Ursula Mayer (A/GB) arbeitet vorwiegend mit Film und entwickelt davon ausgehend raumfüllende Installationen, in denen das Performative wie auch gängige Wahrnehmungsmuster untersucht wird. In ihren Arbeiten zerlegt Mayer die Elemente filmischer Erzählung, um die herrschende Norm der filmischen Linearität zu unterlaufen und das konventionelle Bild in Frage zu stellen. Ausgangspunkt dieser Einzelausstellung, des ersten gemeinsamen Ausstellungsprojekts der Ursula Blickle Stiftung und des 21er Haus in Wien, sind die Filme Gonda (2012) und Pheres (2013). Diese zwei Filmcollagen können als ein visuelles Lexikon von Objekten und filmischen Mitteln gelten. Die Arbeiten in der Ausstellung machen zweierlei: Sie überschreiten die Genregrenzen des Filmischen und des Visuellen, um diese neu zur Disposition zu stellen und bringt gleichzeitig formal wie inhaltlich einen postdialektischen Genderdiskurs ins Spiel. Das Kino hat seine Macht bisher dazu genutzt, um normative Klassifizierungen zu bestärken. Ursula Mayer löst mittels des Kinos diese Unterscheidungen auf, um mit bekannten und doch neu zusammengesetzten Ausdrucksformen bekannte gesellschaftliche und visuelle Konventionen in Frage zu stellen.

Ursula Mayer hat an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und am Goldsmiths College in London studiert. 2007 gewann sie den Otto Mauer Preis und hatte 2011 ein Stipendium am International Studio & Curatorial Program (ISCP) in New York. Ihre Filme sind auf internationalen Filmfestivals (Locarno, Oberhausen und Rotterdam) präsentiert worden, in wichtigen Festivals (Performa11, New York, Prospectif Cinema, Centre Pompidou, Paris; LUX/ICA Biennial of Moving Images, ICA, London, 11th Baltic Triennial at CAC Vilnius, Vilnius) und Institutionen (Whitechapel Gallery, London, Kunstverein Hamburg, Hamburg; Institute for Contemporary Art, London, MoMA PS1, New York)