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Plamen Dejanoff

13.09. - 26.10.2014
Ursula Blickle Stiftung

Kurator: Maximilian Geymüller, Belvedere/21er Haus, Wien
Installationsansichten, 2014
Fotos: Peter Loewy
Plamen Dejanoffs konzeptuelle Grenzgänge zwischen den Systemen Kunst und Wirtschaft entziehen sich der klaren Zuordnung zu Affirmation oder Kritik, Vereinnahmung oder Subversion. Methoden des Branding, Imagetransfers und der Rückgriff auf fremde wie eigene Inhalte kennzeichnen seine multiple künstlerische Praxis, in der er Mehrfachfunktionen wie die des Developers, Marketingstrategen oder Produzenten übernimmt, ohne dabei die künstlerische Souveränität zu gefährden. So gründete Dejanoff 2010 eine Stiftung zur gesellschaftlichen und kulturellen Wiederbelebung von Veliko Tarnovo, der jahrhundertealten, jedoch desolaten früheren Hauptstadt Bulgariens. Die daraus abgeleitete Serie Foundation Requirements, Nachbauten der ornamentierten Innenräume historischer Gebäude in Tarnovo – Hybride zwischen autonomer Skulptur und materiell hochwertiger 3D-Werbung – sowie Arbeiten einer kürzlich begonnenen Reihe von Magazincovers und Filmplakaten werden erstmals früheren Werken Dejanoffs gegenübergestellt. Durch diesen quasi-retrospektiven Ansatz vermittelt die Ausstellung die universelle Aneignungslogik des Künstlers und präsentiert ein komplexes Werk zwischen Appropriation Art, Pop Art, Institutions- und Gesellschaftskritik.